Unternehmensberichte

Wie sieht die Kooperation zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen in der Praxis aus? Welche Vorteile bietet das Duale Studium Hessen für Unternehmen?

Auf den folgenden Seiten berichten Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertreter aus dem Dualen Studium Hessen.

„In der Addition liegt der bedeutende Wert.“

Dietmar Groth

Die DB Systel GmbH , eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn mit Sitz in Frankfurt am Main, und die BA Rhein-Main sind starke Partner seit drei Jahren. Die erfolgreiche Kooperation besteht bereits seit 2006.

Jedes Jahr sind 20 bis 25 Studentinnen und Studenten des Unternehmens bei der BA Rhein-Main eingeschrieben. Herr Dietmar Groth ist Leiter der Ausbildung bei der DB Systel GmbH und gleichzeitig Mitglied des Prüfungsausschusses der Berufsakademie.

Im Interview berichtet er von der erfolgreichen Kooperation zwischen der DB Systel GmbH und der BA Rhein-Main.

Warum hat sich Ihr Unternehmen für die BA-Ausbildung entschieden?

Grundsätzlich halten wir die Kombination aus einer praktischen Berufsausbildung im Unternehmen und einem theoretischen Studium für einen sehr wertvollen Ausbildungsweg. In der heutigen Zeit ist es von entscheidendem Vorteil, Menschen mit theoretischem Background zu beschäftigen, die der Praxis nahe sind. Menschen, die aus der Praxis heraus verstehen, worum es geht, um in der Umsetzung und Veränderung die Systemkomplexitäten der heutigen Zeit vollständig berücksichtigen zu können. In der Addition liegt der bedeutende Wert.

Ein Vollzeitstudium ist häufig sehr wissenschaftlich ausgerichtet, mit geringem Praxisanteil und die herkömmliche Berufsausbildung reicht von den vermittelten Inhalten nicht immer aus. Der kombinierte Ausbildungsgang kann die Bedarfslücke in unserem Ausbildungssystem in vielen Fällen schließen.

Was war ausschlaggebend, die Zusammenarbeit mit der BA Rhein-Main auszuweiten?

Das sind vor allem zwei Gründe: Die optimale Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die optimale Größe. Die Verzahnung der Theorie und Praxis wird an der BA Rhein-Main wirklich vorbildlich umgesetzt. Und die optimale Größe gewährleistet eine individuelle Betreuung von Studierenden und Partnerunternehmen. Anonymität gibt es hier nicht. Trotzdem ist die Größe der BA ausreichend, um alle notwendigen Leistungsfelder sicher abzudecken und wir fühlen uns hier sehr individuell betreut.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit konkret?

Die Zusammenarbeit beginnt lange vor der Ausbildung. Die interessierten Unternehmen werden besucht, werden hinsichtlich spezieller Bedarfe, Wünsche und Erwartungen befragt und gehört. Zudem wird das ausbildende Personal der Unternehmen mit den Ausbilderinnen und Ausbildern der BA zusammengeführt. Die BA ist behilflich bei der Zusammenführung von Bewerberinnen und Bewerbern und Unternehmen. Die Vorlesungsinhalte der Theoriephasen sind im Vorwege bekannt und können rechtzeitig um wünschenswerte Aspekte ergänzt werden, wenn dies von Unternehmensseite gewünscht ist. Die Praxisphasen können so geplant werden, dass die jeweils im Studium erlernten theoretischen Grundlagen in der Praxis vertieft werden. Umgekehrt schreiben die Studentinnen und Studenten Praxisberichte, so dass auch die Verantwortlichen an der BA über die Inhalte der Unternehmensausbildung informiert sind.

Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Ausbilderinnen und Ausbildern im Unternehmen und der BA statt, um über die Studentinnen und Studenten, deren Stärken und Schwächen und vor allem deren Zukunftsperspektiven zu beraten.

Auch bei der Themenauswahl für Diplom- und Bachelor-Arbeiten bietet die BA Rhein-Main den Unternehmen ideale Bedingungen. Die Studentinnen und Studenten werden im Unternehmen am Ende ihrer Ausbildung in einem bestimmten Projekt eingesetzt und sollen darüber ihre Diplomarbeit schreiben. An der BA lässt sich dann leicht ein Dozent mit entsprechendem Fachwissen finden, der die Studentin oder den Studenten unterstützt und dazu beiträgt, dass die Ergebnisse vorzeigbar und für das Unternehmen sachdienlich genutzt werden können.

Was macht die Absolventen der BA so attraktiv?

Häufiges Defizit in einer Ausbildung ist, dass der zu erlernende Stoff keinen unmittelbaren Bezug zu einer späteren Verwendung bietet. Dieses Defizit ist bei einem Dualen Studium ausgeschlossen, da alle Beteiligten – BA, Partnerunternehmen und Studierende – dazu beitragen, die Themen, die später wirklich gebraucht werden, in den Vordergrund zu stellen. Die Studentinnen und Studenten lernen somit hochgradig effizient. Das motiviert alle Beteiligten. Und diese motivierte Effizienz kommt uns als Unternehmen sehr zu Gute.

Weiterhin wird nicht nur reines Wissen und die Systematik der Wissensaneignung vermittelt, sondern vor allem die Freude am Wissen selbst. Trotz dem überaus anspruchsvollen Pensum, das die Studentinnen und Studenten absolvieren müssen, ist den dualen Studentinnen und Studenten die Freude am Lernen und am Wissen anzumerken. Und diese Freude hört auch dann nicht auf, wenn die BA-Ausbildung abgeschlossen ist. Freude am Lernen ist die Grundvoraussetzung für die Wissensgesellschaft von Morgen. Und auf diese bereitet ein Duales Studium vorbildlich vor.