Erfahrungsberichte

Mit einem dualen Studium hast du nach drei Jahren viel praktische Erfahrung und einen akademischen Titel in der Tasche. Aber wie sieht der Arbeitsalltag konkret aus und erfüllen sich die hohen Erwartungen?

Hier berichten dual Studierende über ihre Erfahrungen im Dualen Studium Hessen.

„Ein guter Plan – von Anfang an…“

Saskia Marweg

Saskia Marweg ist zuverlässig, gut organisiert, verbindlich im Auftreten. Und doch: Ihr Einstieg ins duale Studium beginnt mit einer Verspätung. Ihrer eigenen, um genau zu sein: „Ich bin zwar früh genug losgefahren, habe aber nicht mit einem Unfall auf der Strecke gerechnet und erst recht nicht damit, dass ich mich danach auch noch verfahre. Gleich am ersten Tag zu spät kommen? So war das natürlich nicht geplant“, lacht sie rückblickend. Doch abgesehen von den morgendlichen Details des ersten Arbeitstags in der Deutschen Finanzagentur ist Saskia Marwegs Plan für ihre berufliche Zukunft aufgegangen.

Frühe Entscheidung gibt Sicherheit
Aufmerksam geworden ist sie auf die Deutsche Finanzagentur in Frankfurt durch eine Stellenanzeige in der Zeitung. Kurz vor Weihnachten, erzählt sie, habe sie dann ihre Bewerbung abgeschickt – und wurde bereits Mitte Januar zum ersten Bewerbungsgespräch eingeladen. Dass sie in den Bewerbungsgesprächen überzeugt hat und ihrem dualen Studium der Betriebswirtschaft, Business Administration an der Hessischen Berufsakademie, nun nichts mehr im Wege stand, hat sie kurz darauf im Februar erfahren: „Ich wollte mich eigentlich nur telefonisch nach dem Status erkundigen und in Erfahrung bringen, bis wann die Bewerber informiert werden. Tja, und dann habe ich direkt am Telefon erfahren, dass ich genommen werde.“ Die folgenden Abiturprüfungen konnte Saskia Marweg so schließlich entspannt angehen. „Das alles so schnell ging und es auch mit einem dualen Studium in Frankfurt geklappt hat, war für mich ein echter Glücksfall, da ich auch gerne in der Region bleiben wollte“, sagt sie heute. Dass die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, wie die Finanzagentur offiziell heißt, ein bisweilen erklärungsbedürftiger Arbeitgeber ist, daran hat sich Saskia Marweg längst gewöhnt. „Ich muss immer noch häufig erklären, wo ich arbeite und welche Aufgaben die Finanzagentur als Dienstleister des Bundes für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement übernimmt. Aber wenn mein Gesprächspartner dann verstanden hat, dass ich nicht beim Finanzamt arbeite, finden die meisten das plötzlich sehr spannend“, erzählt die 22jährige augenzwinkernd.

Damit alle „Berufsstarter“ von Anfang an mit den Aufgaben der Deutschen Finanzagentur vertraut sind, beginnt Saskia Marwegs ausbildungsintegriertes Studium mit einer Einführungswoche. Das soll den Auszubildenden und dual Studierenden den Start erleichtern und ihnen zugleich die Möglichkeit bieten, das Haus und die einzelnen Abteilungen kennen zu lernen. „Eine gute Sache“, findet Saskia Marweg, die am Ende der ersten Woche in ihre erste Abteilung „Recht und Beschaffung“ wechselt. Die erste Zeit bleibt aufregend: „Zur Freude über den Studienplatz kommt dann noch das Gefühl, jetzt geht’s richtig los. Das ist nicht nur in der konkreten Arbeit spannend, sondern dazu gehört auch, dass man erst einmal seinen Platz und seine Rolle finden muss."

Alles nach Plan
Beides ist ihr bestens gelungen: Fast drei Jahre liegt ihr Studienbeginn inzwischen zurück. Sie hat während ihres betriebswirtschaftlichen Studiums verschiedene Abteilungen der Deutschen Finanzagentur kennen gelernt, viel Erfahrung und Wissen gesammelt und in ihre besonderen Stärken in Theorie und Praxis entdeckt. „Controlling ist bis heute nicht mein Ding. Aber Projekte aufstellen und organisieren, das liegt mir wirklich“, weiß Saskia Marweg inzwischen. Und auch ihr Arbeitgeber weiß, was er an der engagierten Studentin hat.

Saskia Marweg ist angekommen. Den IHK-Abschluss hat sie in der Tasche, die Bachelorarbeit abgegeben und ihren zukünftigen Job im Bereich Finanzen bei der Deutschen Finanzagentur in Frankfurt unter „Dach und Fach“. Bereits während des Studiums wurde Saskia Marweg in einer ihrer Praxisphasen in einer Abteilung angesprochen, ob sie Interesse hätte, auch nach dem Studium dort zu arbeiten. Sie konnte – und hatte nach einem Gespräch mit der Personalabteilung bereits einige Monate vor ihrem Studienabschluss die Zusage für ihre Übernahme. „Ein tolles Gefühl“, beschreibt die angehende Betriebswirtin diese Bestätigung ihrer Leistung.