Erfahrungsberichte

Mit einem dualen Studium hast du nach drei Jahren viel praktische Erfahrung und einen akademischen Titel in der Tasche. Aber wie sieht der Arbeitsalltag konkret aus und erfüllen sich die hohen Erwartungen?

Hier berichten dual Studierende über ihre Erfahrungen im Dualen Studium Hessen.

„Ein klares Ziel vor Augen. Das motiviert.“

Fabig

Die Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgreich abgeschlossen, den Bachelor of Business Administration in der Tasche: 2011 hat Jacqueline Fabig ihr duales Studium an der Hessischen Berufsakademie beendet und als Kommunikatorin im Mercedes-Benz Werk Kassel ein vielseitiges Aufgabenspektrum übernommen.

Heute gehören neben der Verwaltung des Werksintranets auch die Veranstaltungsorganisation, Fachpressearbeit und die Koordination eines Gesundheitsprojekts zu ihren Tätigkeitsbereichen – frei nach dem Motto: Man wächst mit seinen Aufgaben. Im Interview blickt die 25jährige auf ihre Studienzeit zurück und berichtet von ihrem Berufseinstieg.

Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an ihren Studienbeginn zurückdenken?

Das erste Semester ist sicher für jeden Studenten eine besondere Erfahrung, an die man auch gerne zurückdenkt, weil plötzlich alles sehr ‘neu’ und aufregend war. Man lernt viele neue Leute kennen, man muss sich an die neuen Abläufe gewöhnen und kommt in die ersten Fachbereiche im Betrieb.


Ausbildung und Studium parallel, der Doppelabschluss in drei Jahren: Wie sieht in dieser Zeit der duale „Studien- und Berufsalltagalltag“ aus?

Mit dem Studienbeginn wird der Tag plötzlich länger und gefühlt gleichzeitig kürzer, da man ständig beschäftigt ist. In meinem Fall heißt das, dass ich meistens bis 17.30 Uhr im Betrieb war und dort entweder bereits eigenständig kleinere Projekte bearbeitet oder meine Ausbildungsbetreuer in ihren Aufgaben unterstützt habe. Danach ging es von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr an die Berufsakademie. Und in Klausurphasen konnte es dann durchaus vorkommen, dass sich der Feierabend weiter nach hinten verschoben hat und auch nach 21.00 Uhr noch gelernt wurde.


Ein duales Studium erfordert eine hohe Leistungsbereitschaft. Wird Freizeit da zum Fremdwort?

Es stimmt, das duale Studium ist sehr arbeitsintensiv und erfordert auch eine hohe Leistungsbereitschaft, weil es letztlich in der Kombination von Arbeit, Vorlesungen, Berufsschule und Lernen einen Großteil der zur Verfügung stehenden Zeit einnimmt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, lernt man aber seine Zeit einzuteilen und kann sich so auch einige Freiräume schaffen.


Wie gelang der Berufseinstieg? Wie groß war die Umstellung auf den klassischen Berufsalltag – ungewohnt oder doch schon Normalität?

Eigentlich ist man durch das Studium schon sehr gut vorbereitet. Die Bachelorarbeit wird oft in dem Fachbereich geschrieben, in welchen man übernommen wird. Das war auch bei mir der Fall. Somit ist man nach dem Studium mit dem Aufgabengebiet schon vertraut und kann voll einsteigen. Dieses ‘Angekommensein’ ist dann ein gutes Gefühl. Auch zeitlich war es keine Umstellung, als dual Studierende muss man sich eher an die gewonnene Freizeit an den Abenden gewöhnen.


Ihr Fazit zum dualen Studium?

Ich würde mich immer wieder für diesen Weg entscheiden, weil man die innerbetrieblichen Abläufe kennenlernt und diese im Studium sowie beim Berufseinstieg verwenden kann. Außerdem lernt man, strukturiert zu arbeiten und sich so schnell in neue Themengebiete oder Aufgaben einzuarbeiten.


Welchen Tipp geben Sie Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, die ein duales Studium in Betracht ziehen?

Geht mit viel Engagement und Ehrgeiz in das Studium und seid bereit auch einige Dinge zurückzustellen. Es wird manchmal Momente geben, in denen man fast verzweifelt. Letztendlich aber wird man für die Arbeit belohnt und die drei Jahre gehen wirklich schnell vorüber und machen insgesamt auch viel Spaß.